Regensburger Schwulen- und Lesbeninitiative
Verein gegen Diskriminierung von Homosexualität





Wenn du heterosexuell bist, ist Coming-Out für dich nur irgend ein englischer Begriff, den du mit „Herauskommen“ übersetzen kannst.

Wenn du schwul oder lesbisch bist, bleibt die Übersetzung gleich, nur wird sie für dich persönlich etwas ganz anderes bedeuten: du kommst heraus aus deinem persönlichen Versteck, trittst an die Öffentlichkeit.

Coming-Out kann ein Ereignis beschreiben oder einen langwierigen Prozess, es ist eine Erleichterung und Befreiung, es kann aber auch - vor allem, wenn es noch bevorsteht - Gegenstand schlimmster Befürchtungen und Ängste sein.

Dein Coming-Out beginnt, wenn du erkennst, dass du schwul oder lesbisch bist. Nur wenige können diese Entdeckung auf Anhieb bei sich akzeptieren. Viele werden dadurch in mehr oder weniger schwerwiegende Selbstzweifel gestürzt. Sie fühlen sich plötzlich ausgegrenzt. Auch wenn sonst niemand von Homosexualität weiß, kann es dir so vorkommen, als sei jeder blöde Witz, jede abwertende Bemerkung speziell und ganz persönlich gegen dich gerichtet. Womöglich siehst du dich völlig alleingelassen und nicht mehr dazugehörend, alle anderen in deiner Umgebung sind „normal“, nur mit dir „stimmt etwas nicht“.

Wenn du dich endlich dazu durchgerungen hast, dich selbst so anzunehmen, wie du nun mal bist (herzlichen Glückwunsch schon an dieser Stelle), kommt der zweite Schritt, ohne den der erste auf Dauer keinen Sinn macht: Du gehst auch anderen gegenüber aus der Deckung.

Sicher - nicht zu wissen, wie Freunde, Eltern und Bekannte darauf reagieren, gepaart mit Horrorfantasien, wie diese Reaktionen schlimmstenfalls aussehen können - all das kann ein unüberwindlich scheinendes Problem für dich darstellen und es kann niemand von dir verlangen, diesen Schritt zu tun.

Andererseits kann dir auch niemand eine Alternative zu diesem Schritt aufzeigen, wenn es darum geht, ein wirklich und selbstbewusst an deinen Gefühlen und Bedürfnissen, vor allem aber auch an deiner Sexualität ausgerichtetes Leben zu führen.

Auch wenn es letztlich an dir liegt: dabei helfen kann dir eine Gruppe von Leuten, die das alles bereits hinter sich gebracht haben oder aber - vielleicht noch wichtiger für dich - auch gerade erst durchleben. Vielleicht kannst du von den Erfahrungen anderer profitieren, vielleicht hilft es dir auch, zu erleben, dass du mit deinen Problemen eben doch nicht allein bist.

Die RESI könnte eine solche „Coming-Out-Teststrecke“ für dich sein. Probier's mal aus: Wenn du nicht gleich mit einem Besuch im Zentrum ins kalte Wasser springen willst, empfiehlt sich ein Beratungsgespräch mit unserer Rosa Hilfe. Diese hat am Freitag Abend von 21:00 bis 22:00 per Telefon ein offenes Ohr für deine Sorgen und Probleme.

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